1908-12
Gartenstadt Hellerau bei Dresden, 1909-1912
ausgeführt

Im Jahre 1909 trat Tessenow eine Assistentenstelle an der TH Dresden an. Bald ergab sich für ihn die Gelegenheit, als selbstständiger Architekt am Bau der Gartenstadt Hellerau mitzuwirken, die 1908 im Wesentlichen auf Initiative des Dresdener Möbelfabrikanten Karl Schmidt gegründet wurde. In Hellerau hatte eine Gruppe fortschrittlicher Idealisten begonnen, die von England eingeflossenen Wohnungs- und Städtebauideen in Deutschland ebenfalls zu verwirklichen. Ziel war ein kleinstadt-ähnliches, von der benachbarten Großstadt Dresden in jeder Hinsicht unabhängiges Gemeinwesen. Zu dem Wohnungsangebot unterschiedlicher Art kamen gleichzeitig Arbeitsmöglichkeiten in den neuen Anlagen der „Deutschen Werkstätten“. Man suchte die Reform nicht nur in gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Bereichen, sondern bemühte sich auch um kulturelle Aufgaben. So wurde der Bau einer „Erziehungsanstalt für rhythmische Gymnastik“, das Dalcroze-Institut mit dem Festspielhaus ins Gesamtprogramm aufgenommen.

Die Ortsplanungen der Gartenstadt wurden vorwiegend vom Architekten Richard Riemerschmid bestimmt. Neben ihm waren weitere angesehene
Architekten wie Theodor Fischer, Hermann Muthesius und Fritz Schumacher in Hellerau tätig.

Text aus der Broschüre:
Heinrich Tessenow 1876-1950,
zusammengestellt aus den Unterlagen
des Heinrich-Tessenow-Archiv 1985

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