1930/1
Ehrenmal für die Gefallenen
des Ersten Weltkriegs
in der Neuen Wache
Berlin, Unter den Linden
B4, zerstört

Karl Friedrich Schinkel hatte die Neue Wache am
Eingang zum Schloß zwischen 1816 und 1818
entworfen und ausgeführt. Nach dem ersten
Weltkrieg hatte das Gebäude seine ursprüngliche
Aufgabe als Sitz der Schloßwache eingebüßt.

Wettbewerb 1930,
Anfang 1930 entschied sich die Regierung,
die Neue Wache zu einer Gedenkhalle umzu-
bauen. Mehrere angesehene Architekten wie
u.a. Mies van der Rohe und Hans Poelzig und
Tessenow wurden zu einem Wettbewerb
aufgefordert. Mehrere der Preisrichter setzten
Tessenows Vorschlag an die erste Stelle,
obwohl seine Konzeption mit einer runden
Lichtöffnung in der Decke nicht ganz den
Forderungen der Ausschreibung entsprach.

Bauausführung 1931
Der Innenraum des Ehrenmals ist still. Glatte
Wände aus Muschelkalk, der Fußboden
aus Basaltlavasteinen, die Fugen mit Blei
ausgegossen, zum Himmel eine kreisrunde
Öffnung, in der Raummitte ein monolithischer
Stein aus schwarzem schwedischen Granit
von zwei hohen Kandelabern aus Bronze
flankiert.

Textausschnitte aus: Marco De Michelis,
Heinrich Tessenow 1876-1950,
Das architektonische Gesamtwerk,
DVA Stuttgart 1991

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